Der Bochumer Historikerpreis wird seit 2002 im Turnus von drei Jahren im Rahmen des Stiftungsfests der „Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets“ vergeben. Dotiert ist der Historikerpreis mit 30 000 Euro. Der Bochumer Historikerpreis wird für herausragende wissenschaftliche Leistungen, insbesondere im Bereich der Wirtschafts- und Sozialgeschichte vergeben, die im nationalen und internationalen Rahmen hohe Aufmerksamkeit gefunden haben. Die Regularien des Preises sehen außerdem vor, dass er bevorzugt an Historikerinnen und Historiker vergeben wird, deren Arbeiten auch für die Geschichtsschreibung über das Ruhrgebiet richtungsweisend geworden sind.
Gestiftet wurde der Preis vom Oberbürgermeister der Stadt Bochum, vom Rektor der Ruhr-Universität Bochum, von der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets und bis 2017 von der Stiftung der Sparkasse der Stadt Bochum. Seit 2020 engagiert sich Evonik Industries AG als Preisstifterin.
Schirmherr des Bochumer Historikerpreises ist der Nordrhein-Westfälische Ministerpräsident.
2002
Der Jenaer Historiker gilt als ein außerordentlich vielseitiger und origineller Sozial-, Kultur- und Politikhistoriker der Neuesten und der Zeitgeschichte. Er hat den historischen Wissenschaften insgesamt wichtige Impulse erteilt und insbesondere zur Erforschung der Geschichte des Ruhrgebiets im 19. und 20. Jahrhundert durch neue, weitreichende Initiativen beigetragen.
2011
Der Bochumer Historikerpreis, der für ein herausragendes Lebenswerk auf dem Gebiet der Sozial- und Wirtschaftsgeschichte verliehen wird, geht in seiner vierten Auflage an Christoph Kleßmann. Mit ihm wird einer der profiliertesten deutschen Sozial- und Zeithistoriker der letzten 40 Jahre mit dem Bochumer Historikerpreis ausgezeichnet. Wissenschaftlich gilt sein Hauptinteresse der Beziehungsgeschichte der beiden deutschen Staaten, als deren bester Kenner er gilt.
2020
Der renommierte Sozialhistoriker Lutz Raphael wird mit dem 7. Bochumer Historikerpreis ausgezeichnet. Der mit 30.000 Euro dotierte Preis würdigt das beeindruckende Lebenswerk des Historikers, der bis zu seiner Emeritierung im letzten Jahr den Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte an der Universität Trier versah.
2005
Der Bochumer Historikerpreis, eine für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Wirtschafts- und Sozialgeschichte verliehene Auszeichnung, geht im Jahre 2005 an den Berliner Historiker Jürgen Kocka.
2014
„Marcel van der Linden ist der zweifellos bedeutendste und einflussreichste Vertreter einer sich globalen Perspektiven öffnenden Geschichte der Arbeit und der Arbeiterbewegung“, erläuterte Prof. Stefan Berger, Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets die Entscheidung zu Würdigung für den niederländischen Weltbürger mit dem 5. Bochumer Historikerpreis.
2023
Im Rahmen des Stiftungsfestes der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets ist der in London und Helsinki lehrende Historiker Frank Trentmann am 15. November 2023 mit dem 8. Bochumer Historikerpreis ausgezeichnet worden.
2008
„Eric Hobsbawm ist auch international gesehen einer der bedeutendsten Historiker des 20. Jahrhunderts,“ begründete Prof. Klaus Tenfelde, der Vorsitzende des Vorstands der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets die Wahl des Briten. Hobsbawm habe der Geschichtswissenschaft von den 1950er Jahren bis ins 21. Jahrhundert hinein wiederholt neue Impulse gegeben. So gehörte Hobsbawm zu den Pionieren der empirischen historischen Forschung auf dem Feld der Arbeitergeschichte. Früher als andere zeigte er schon 1959 Perspektiven einer Sozialgeschichte als „Geschichte von unten“ auf.
2017
„Catherine Hall gehört zweifellos zu den weltweit methodisch innovativsten Forscherinnen und Forscher im Feld der Sozial- und Kulturgeschichte. Ihre Arbeiten genießen international höchste Anerkennung und werden nicht nur in der wissenschaftlichen Fachwelt breit rezipiert. Auch in den aktuellen gesellschaftspolitischen Debatten um den Kapitalismus wird auf Halls Werk Bezug genommen“, begründete Prof. Stefan Berger, Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets die Entscheidung der Stifter.
2026
Die Nächste Preisverleihung durch die Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets, findet vorraussichtlich im Jahr 2026 im Rahmen des Stiftungsfests statt.
Die Reden der Preisträger*innen bei der Preisverleihung sind in der Schriftenreihe der Stiftung Geschichte des Ruhrgebiets abgedruckt und in folgenden Bänden zu finden.